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Elisabetta De Luca

Babyleicht


Wenn mich jemand nach meinem Familienstand fragt, werfe ich stolz den Kopf zurück und antworte lachend: „Ich bin eine moderne Working Single Mom!“. Obwohl mir dabei nicht immer zum Lachen zumute ist. Aber ich finde, das klingt einfach positiver und einen Touch weniger verzweifelt als „verlassene, alleinerziehende und alleinverdienende, abgekämpfte Mutter“. Ich sage das nicht etwa, um das Mitleid meiner Mitmenschen zu erregen. Nein, es ist ganz einfach eine Tatsache.

Gut, ich würde lügen, wenn ich behauptete, dass ich zu Anfang mit dieser Situation sehr glücklich gewesen wäre. Aber seit ich vor einigen Jahren in das Parallel-Universum der Mutterschaft eingetaucht bin, in dem sich das ganze Leben nur noch um Kinder dreht (während man selbst und die eigenen Bedürfnisse sich langsam aber stetig in Luft auflösen), ist mir aufgefallen, dass ich – obwohl unbemannt und vaterlos – bei Gott nicht die einzige Single-Mom auf diesem Planeten bin. Im Gegenteil! Seit ich mein Umfeld etwas genauer beobachte, bin ich eigentlich recht zufrieden mit meinem Leben.

Denn nur noch härter als das Los einer „Single Mom“ ist wohl das einer „Single married Mom“ , wie es die Amerikaner so treffend formulieren. Formell zwar glücklich verheiratet, de facto jedoch unglücklich und single,

weil ständig alleine mit den Kindern, der Arbeit und der Verantwortung, während sich der Ehegespons „elegant“ wegen zuviel Arbeit (oder nicht selten einer Affäre) aus der Affäre zieht.

Da muss ich ja meinem Ex direkt dankbar sein, dass er sich gerade noch rechtzeitig aus dem Staub und mich damit zum glücklichsten Menschen der Welt gemacht hat: nämlich einer ganz normalen „Single working Mom over 40“, für die es – trotz des täglichen ganz normalen Wahnsinns, den dieser "Job" mit sich bringt – die schönste schwerste Aufgabe der Welt ist. Evvivan le mamme!


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